Dieses Behandlungsfeld umfasst also Erkrankungen, die Gehirn, Rückenmark und/oder Nerven geschädigt haben,
wie Schlaganfälle (Apoplex), Multiple Sklerose, Parkinson, Guillain-Barré, Hirntumore, Demenz,
Periphere Nervenverletzungen, etc.
Durch solche neurologischen Erkrankungen erleben Betroffene einen mehr oder weniger starken Einschnitt
in ihrer Selbständigkeit.
Alltägliche Dinge wie Waschen, Anziehen, Essen oder Toilettengänge können alleine nur schwer bewältigt werden,
manchmal wird sogar ständige Hilfe durch Angehörige oder Pflegepersonal benötigt. Auch das Berufsleben kann
so stark eingeschränkt sein, dass Hilfe und/oder Beratung notwendig ist.
Um trotz einer neurologischen Erkrankung größtmögliche Selbständigkeit wieder zu erlangen oder auch zu behalten,
trainieren wir in der Ergotherapie nach speziellen Behandlungsverfahren (siehe unten) Tätigkeiten im Alltag, die
verloren gegangene Fähigkeiten verbessern oder gar wiederherstellen sollen:
Wie kann ich alleine aus dem Bett aufstehen?
Wie kann ich ohne Abstützen stehen?
Wie kann ich (am Stock/ am Rollator / frei) einige Schritte im Zimmer gehen, zur Toilette gehen?
Wie kann ich mit meinem "erkrankten" Arm/Hand etwas festhalten? Mein Brot schmieren? Mich anziehen?
Gemeinsam werden in der Therapie ein oder mehrere "Therapieziele" (Was will ich wieder können? Was will ich
durch die Therapie erreichen?) festgelegt und daraufhin ein Trainingsplan erstellt.
In der wöchentlichen Therapiesitzung werden verschiedene Handlungen geübt und trainiert, um eine bessere
Kontrolle über Muskeln zu erlangen, das Gleichgewicht zu schulen, koordinierter bewegen zu können, etc.
Aber auch Fähigkeiten wie Konzentration, Gedächtnis und Aufmerksamkeit spielen eine Rolle in der
Ergotherapie.
Die in der Therapie beübten Fähigkeiten müssen natürlich zu Hause weiter trainiert werden, dazu können Übungen
oder Trainingsprogramme mitgegeben werden. Teilweise muss auch über Hilfsmittel, Schienen oder eine
Wohnraumanpassung (dauerhaft oder nur vorübergehend) gesprochen werden.
Je nach Schwere und Art der Erkrankung kann die ergotherapeutische Behandlung ein paar Wochen (ein Rezept) bis
mehrere Jahre (teilweise im Intervall, also mit längeren Pausen) andauern, bis das gesteckte "Therapieziel" erreicht
werden kann.
Behandlungskonzepte:
Feinmotorisches Training
Graphomotorisches Training (Schreibtraining)